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Heute vor 33 Jahren starb in Paris eine Frau namens Iolanda Cristina Gigliotti. Sie wurde nur 54 Jahre alt. Im Jahr 1933 wurde sie in Kairo geboren, wo ihr Vater erster Geiger am Kairoer Opernhaus engagiert war. Ihre Mutter war einfache Schneiderin. Die Grosseltern väterlicherseits waren um die Jahrhundertwende nach Ägypten ausgewandert.

Paris

Nach Teilnahme an verschiedenen Schönheitswettbewerben, wurde sie im Jahr 1954 zur „Miss Ägypten“ gewählt. Als Darstellerin ist sie in kleineren Nebenrollen in Filmen aufgetreten. Mit dem Titel als Miss Ägypten in der Tasche erhoffte sie sich Erfolg im Ausland, deshalb ging sie nach Paris um eine Ausbildung als Schauspielerin zu absolvieren. Während dieser Zeit spielte sie in weiteren kleinen Nebenrollen.

Der Erfolg

Am 9. April 1956 begann ihre beispielslose Gesangskarriere, als sie Im Pariser Olympia mit der französischen Version von Stranger in Paradise (Etrangère eu Paradis) auftrat. Dabei wurde Sie vom Plattenproduzenten Eddie Barclay entdeckt. Er hat ihr einen Plattenvertrag angeboten.

Die ersten Singles waren noch nicht ganz so erfolgreich, doch mit der Single „Bambino“ war sie in der französischen Hitparade während 31 Wochen auf Nummer 1! Im 1957 erhielt Sie als erste Künstlerin in Frankreich die Goldene Schallplatte (mehr als 300’000 verkaufte Exemplare), 1958 war sie die Sängerin des Jahres. Zusammen mit Yves Montand wurde sie mit den „Music Hall Bravo“ ausgezeichnet.

Weitere Hits wie „Ciao, Ciao Bambina“, „Itsi-Bitsi“ vertieften ihren Erfolg. Neben dem Erfolg und der Karriere im Showbusiness hatte sie ein sehr schwieriges Privatleben. Nach etlichen Rückschlägen, vor allen in ihren Beziehungen zu ihren verschiedenen Partnern, trennte sie sich von der Firma Barclay. Ab 1970 übernimmt sie mit Ihrem Bruder Bruno (er wollte Orlando genannt werden) die Produktion ihrer Schallplatten, Orlando wird ihr Produzent und Manager.

Und nochmals Start im Olympia in Paris

Das Comeback wurde ihr nicht zugetraut. Deshalb durfte sie zwar im Olympia auftreten, musste aber die Saalmiete selber berappen. Der Auftritt wurde entgegen aller Befürchtungen ein riesiger Erfolg.

Mit Alain Delon nahm sie den Hit „Paroles, Paroles, Paroles“ auf. Dieser Song neben Frankreich, Kanada und Japan in diversen Ländern ein Erfolg. „Gigi l’amoroso“ und „Il venait d’avoir 18 ans“ stürmten erneut die Spitze der Charts. Für „Gigi“ erhielt sie die Platin-Auszeichnung. “

Gigi l’amoroso“ ist jedem Deutschschweizer durch die Interpretation „Gigi vo Arosa“ von Ines Torelli bekannt. Eine Parodie, die Hymne auf Ines‘ Skilehrer.

Nach weiteren grossen Hits starb Iolanda in ihrem Pariser Haus auf dem Montmartre. Vermutlich an einer Überdosis Schlafmittel. Im Abschiedsbrief schrieb sie, „Das Leben ist mir unerträglich – vergebt mir“.

Sie ist in Paris auf dem Friedhof Montmartre beigesetzt, Iolanda Cristina Gigliotti. Bekannt als Dalida.

R.I.P.