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Geboren ist sie als 1930 als Catherine Marie-Agnès Fal de Saint Phalle. Bekannt wurde sie als Niki de Saint Phalle. Niki war eine französisch-schweizerische Malerin und Bildhauerin. Vor allem ist sie bekannt durch ihre Nanas und ihre sehr farbigen Skulpturen.

Nikis Start

Ihr Vater war ein Bankier aus einem französischen Adelsgeschlecht, die Mutter eine Amerikanerin. Bim Börsenkrach 1929 verlor der Vater das gesamte Vermögen. Nikis Familie wanderte dann aus Neuilly-sur-Seine, einem noblen Vorort von Paris, in die USA aus. Mit 11 Jahren wurde Niki von Ihrem Vater sexuell missbraucht. Vermutlich aufgrund dieses Schockes und der nachfolgenden Therapie fand sie den Weg zur Kunst.

Ihre Kunst war eher ein zornige Kunst, ein aufbegehren gegen die Zwänge. So schuf sie ihre ersten Gemälde als Aktionskünstlerin in Paris. Sie machte beispielsweise Gipsreliefs, ein welche sie Farbbeutel einarbeitete. Während der Ausstellung schoss sie auf diese Farbbeutel, welche dann den Gips einfärbten.

Im 1955 traf Niki zum ersten Mal auf Jean Tingely mit welchem sie ab diesem Zeitpunkt mehr und mehr zusammenarbeitete. So zum Beispiel 1961 bei einem Kunsthappening schufen die beiden Künstler zusammen mit Jasper Johns und Robert Rauschnberg ihre Kunstwerke vor Publikum auf der Bühne, während David Tudor Kompositionen von John Cage auf dem Klavier spielte.

Nana

Ab 1965 entstanden die ersten Nana’s, die Frauenfiguren mit betont üppigen und runden Formen. Während die ersten noch mit Draht und Textilien gefertigt waren, stellte sie dann bald um auf Polyester. 1966 schuf sie mit Jeannot (Tinguely’s Übername) und Per Olof Ultvedt eine 29 Meter lange, liegende Skulptur mit dem Namen Hon (Schwedisch für „sie“). Diese Skulptur wurde durch die Vagina betreten. Im inneren befanden sich eine Bar und ein Kino. Auch diese Figur war wie die Nana’s mit sehr bunten Farben bemalt worden.

1971 heiratete sie den bekannten Schweizer Künstler, Jean Tingely und wurde damit zur Doppelbürgerin von Frankreich und der Schweiz.

Giardino dei Tarocchi

Wie in meinem Blog von gestern erwähnt, waren wir einmal in der Toscana in der Nähe von SI, Siena. Von da aus ist der Giardino dei Tarocchi, der Tarot-Garten etwa eine Autofahrt von 2 Stunden entfernt. Deshalb haben wir uns diesen Ausflug gegönnt. Dieser Kunst-Park ist in der Nähe von Grosseto in der Toskana. Niki hat diesen gemeinsam mit Jeannot gestaltet. Ein absolut wunderbares Gesamtkunstwerk. Es hat auch viele Kinder im Park, da diese Kunst von Niki sehr viel Farbe und auch lustige Elemente beinhaltet. Der Giardino ist nahe bei Rom, deshalb war zu dieser Zeit eine Überflutung mit Schulkindern.

In diesem Park stehen die 22 Figuren des Tarot, jeweils künstlerisch umgesetzt, in bunten Farben, mit Spiegel, Keramik und Glas besetzt. Teilweise sind die Skulpturen so gross, dass man in sie eintreten kann. Die grösste Figur, die Herrscherin, hat sogar ein Badezimmer mit Toilette, eine Küche mit einem grossen Esstisch. Während der Bauarbeiten wohnte Niki in dieser Figur. Die Skulpturen wurden aus Beton mit Eisengittern gefertigt, mit Spritzbeton und danach mit Farbe oder den Materialien belegt.

Die den Park umgebende Tuffstein-Mauer wird durch den ein Eingangstor durchschritten, welche vom berühmten Architekten Mario Botta entworfen wurde.

Nach dem Tod von Niki de Saint Phalle im Jahr 2002 wurde der Park in eine private Stiftung, die Fondazione il Giardino dei Tarocchi überführt. Diese Stiftung verwaltet auch einen grossen Teil ihres Nachlasses.

Niki sagte über Tarot:

Das Leben ist wie ein Kartenspiel; wir werden geboren, ohne die Regeln zu kennen, aber jeder von uns muss mit dem Blatt spielen, das er bekommt

Hier einige Eindrücke in der Photogalerie:

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