Heute war Traumwetter angesagt. Zumindest was die Bewölkung angeht. Die Temperatur war mit 21° Celsius nicht gerade berauschend. Aber ich will ja wandern gehen und nicht baden und sünnelen.
Der Weg ist das Ziel (Wildhaus Schönau – Gamplüt)
Am Morgen waren die Temperaturen noch sehr kalt. Deshalb habe ich noch ein wenig mit dem Abmarsch gewartet. In der Wartezeit habe ich meinen Rucksack gepackt. Ein Brötchen, 2 Aprikosen, 1 Birnenweggen und 1 Flasche mit Wasser und ein wenig Sirup mit Zitrone.
Nicht, dass ich noch einmal das Problem habe mit meinen Muskeln. Bei der letzten grossen Velotour rund um den Zugersee hatte ich ja am Abend ziemlich starke Krämpfe. Das möchte ich nicht noch einmal erleben, denn es ist sehr unangenehm und schmerzhaft.
Der Abmarsch
Der Weg von der Schönau zur Bergstation Gamplüt ist sehr steil. Es waren am Schluss 358 Höhenmeter. Für die 4.35 hatte ich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 2.52 km/h. Ich denke, das ist nicht schlecht.
Der Start in der Schönau ist noch ziemlich gemütlich. Es geht nur in Richtung Unterwasser, mehr oder weniger geradeaus. Aber nach ca. 500 m beginnt dann die Steigung, welche bis zum Gamplüt praktisch nicht aufhört. Wie ihr in der Galerie sehen könnt, ist der Weg absolut traumhaft, die Bilder entschädigen mich für die enorme Anstrengung.
Kurz vor Gamplüt habe ich noch eine kleine Mittagspause gemacht und dachte mir, im Restaurant der Bergstation kurz einzukehren. Eine Suppe oder etwas Warmes, das wäre toll.
Auf dem Berg
Im Restaurant werden leider keine Karten genommen. Ich hatte jedoch nur eine 10er Note im Portemonnaie, die wollte ich als Sicherheit noch behalten – und ich habe ja mein Essen im Rucksack. Also habe ich die Flasche noch einmal ganz gefüllt und entschied mich dann, den ursprünglichen Plan, nach Wildhaus runterzulaufen, über den Haufen zu schmeissen.
Gamplüt Wind- und Solarstrom
Die Gondelbahn Gamplüt fährt mit Solarstrom. Das warme Wasser, das im Bergrestaurant Gamplüt gebraucht wird, kommt von den Sonnenkollektoren und dem Warmluftcheminée im grossen Saal. Wenn die Sonne nicht scheint, bläst der Wind. Darum produziert eine Windturbine zusätzlich Strom. Für uns ist es selbstverständlich, in nachhaltige Energie zu investieren, uns liegt der Ort und die Natur am Herzen. Weitere Details findest Du >hier<
Der Weg des Wassers – (Gamplüt – Wildhaus Schönau)
Der Weg beginnt auf Gamplüt im Hoch- und Niedermoorgebiet, führt zu den eindrücklichen Thurwasserfällen und endet im Kräutergarten des ehemaligen Klosters St. Johann in Alt St. Johann. Verschiedene Tafeln widmen sich dem Thema Wasser, bezogen auf die Region des obersten Toggenburgs: Wo entspringt die Thur, wie hoch ist der Thurwasserfall, ist dies auch ein Kraftort?
Den einen Teil des Weges, von der Schönau nach Alt St. Johann habe ich bereits gestern, bei leichtem Regen, gemacht. Deshalb habe ich mich entschlossen, heute noch einen weiteren Teil zu laufen.
Der Start des Weges ist sehr gemütlich, bald kommt dann aber ein sehr steiler, steiniger Abschnitt. Ich war deshalb sehr froh um meine Wanderstöcke. Nach ungefähr einem Drittel des Weges kommt man in das Tal der Thur. Ein sehr beeindruckender Talkessel, an dessen Ende der Säntis majestätisch in den Himmel ragt!
Grillplatz Laui
Danach folgt der Weg einer geteerten Strasse, was ich nicht so liebe. Es ist viel schöner, auf Natur- und Waldwegen zu laufen. Nach einer Weile erreicht man einen Grillplatz (mit einem Kiosk – der natürlich geschlossen war). Erst da merkte ich, dass ich nicht dem Weg des Wassers, sondern einem anderen Weg gefolgt war. Deshalb hatte es auch nicht soviele Menschen auf dem Weg, was ich natürlich bemerkte, aber das störte mich überhaupt nicht.
Vom Grillplatz Laui geht es dann ziemlich unspektakulär weiter über die Teerstrasse, bis der Weg dann irgendwann, nach dem Lama-Trecking-Anbieter, in einen sehr schmalen Weg einbiegt. Dieser Weg ist auf beiden Seiten mit Natursteinmauern umgeben. Da kommt mir doch der Tell in den Sinn: „Durch diese hohle Gasse muss er kommen“.
Oberhalb Unterwasser – Wildhaus Schönau
Da ich dann langsam aber sicher merkte, dass ich müde Beine habe, entschloss ich mich, statt nach Unterwasser (und dann mit dem Postauto hochfahren), direkt nach Wildhaus laufen möchte. Ich habe mein GPS kurz umprogrammiert, damit ich den richtigen Weg finde. Bald ging mir dann das Wasser aus. Leider war unterwegs nirgendwo ein Brunnen oder jemand den ich bitten konnte, meine Flasche aufzufüllen.
Zum Glück führte mich der Weg dann durch den Wald, so war ich nicht mehr der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt – denn die hat mir ziemlich zugesetzt. Nach dem Waldstück – ein Lichtblick! Da steht ein Kühlschrank mit der Aufschrift, dass man sich bedienen kann. Getränke à CHF 3.50! Also hab ich gleich 3 Flaschen gekauft. Die (ge)rettete 10er Note vom Gamplüt mit ein wenig Münz. So weiss man dann manchmal, weshalb etwas so geschieht wie es auch geschehen muss!
Die Ankunft
Am meisten habe ich mich dann auf einen Coupe im Restaurant Schönau gefreut. Die haben von 14.00h bis 17.00h geschlossen. Na ja, ist nicht weiter schlimm. Von da aus sind es noch ein paar Meter zum Haus.
Zuhause angekommen sass ich zuerst mal ziemlich erledigt etwa 5 Minuten auf dem Canapée am Eingang, bevor ich dann die Treppen in die Wohnung erklomm. Nach einer Dusche bin ich dann vor dem Fernseher eingeschlafen. Ich war stolz, freudig und müde!
Nun habe ich fast 2 Stunden vor dem Fernseher geschlafen, nachher den Blog geschrieben. Und jetzt gehts ab in die Heja! Yuppieh!
Wahnsinns Marsch… bitte erhole Dich heute ein wenig