Es gibt einen Kalender für kuriose Feiertage (www.kuriose-feiertage.de), darin habe ich die Information gefunden, über welche ich heute schreibe. Aber auch anderes wird am 15. April irgendwo gefeiert: Der Tag der Kunst (Leonardo da Vinci’s Geburi), Tag der Banane und Tag des Radiergummis und der Titanic-Gedenktag.
Was mich aber dann total und endgültig geflasht hat, ist der National Griper’s Day (Nationaler Mecker-Tag) im Trumpischen Land. Die Beschreibung der Entstehung dieses Anlasses ist so treffend. Jack Gilbert hat 1994 diesen Feiertag ins Leben gerufen. Er ist freischaffender Schriftsteller aus Ohio und wollte, Zitat:
„allen verärgerten, enttäuschten und deprimierten Mitmenschen etwas Gehör zu verschaffen und angesichts der damals aufkommenden Informationstechnologien wieder ein Gefühl für eine Kommunikation untereinander zu schaffen“
Übrigens ist der 15. April zu diesem Mecker-Tag ausgerufen worden, weil an diesem Tag die Einkommenssteuererklärung für die Bevölkerung fällig ist. Darum heisst der Tag auch noch „That Sucks Day“, der alles-ist-scheisse-Tag.
Gilbert hatte die Idee, dass überall im Land Ecken und Orte entstehen, wo jeder meckern und seinem Ärger Luft verschaffen konnte. Vorbild war der Speaker’s Corner im Londoner Hyde Park. Dort konnte jeder ohne Anmeldung einen öffentlichen Vortrag zu einem beliebigen Thema halten.
Auch der gute Abe (Lincoln) ging am 15. April 1865 nach einem Attentat in die ewigen Jagdgründe. Und die Titanic knallte 1912 volle Kanne gegen den Eisberg und sank (da ging auch der andere Leonardo, der von den Di Caprio’s, inklusive seiner Trillerpfeife cineastisch, unter).
Aber zurückzukommen auf das Zitat von Jack Gilbert – lest das nochmal ganz genau: angesichts aufkommenden Informationstechnologien wieder ein Gefühl für eine Kommunikation untereinander zu schaffen!
Schon 1994, also vor 26 Jahren, hat Herr Gilbert das gefordert, was wir heute machen: reden (mit)einander ohne (bei)einander zu sein. Wir haben heute ein Gefühl für eine Kommunikation untereinander. ZoomSkypeFacetimeTelefon sei Dank.
Übrigens, die Ikone des gegenteiligen Social Distancing, die Queen of Boob’s, Samantha Fox, ist 1965 geboren. Sie sang das Lied „Touch me, touch me, I want to feel your body“ – was für ein Frevel in der heutigen Zeit!