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Zur Zeit sind wir in den Ferien. In Wildhaus. Wir sind wie es zu empfehlen ist, in der Schweiz geblieben. Das Wetter ist heute nicht allzu gut, Die Wolken hängen am Morgen noch in den Berggipfeln. Es macht einem nicht wirklich an, etwas gross zu unternehmen.

Wanderung Gamsalp – Iltios

Um 13:00h bin ich dann trotzdem losgelaufen. Eigentlich wollte ich nach Wildhaus Oberdorf mit dem Sesselilift und dann zum Iltios rüberlaufen (oder nach Unterwasser). Spontan habe ich dann bei der Bahn beschlossen, dass ich lieber auf die Gamsalp hochfahre. Da gibt es einen Weg zum Iltios, der geht ca. gegen 1 1/2 Stunden, also gerade so angenehm.

An der Bergstation habe ich dann aber zuerst gefragt, ob das machbar sei. Zum Glück hatte ich die guten Wanderschuhe an, das hilft. Denn der Weg ist als Gebirgswanderweg ausgeschrieben, also nix für die Halbschuhe.

Ab Gamsalp

Also ab der Bergstation gehts mal zuerst ein wenig hoch in Richtung Chäserrugg. Und noch ein wenig höher. Und dann kam der Wegweiser. Einer zeigte zum Chäserrugg und der andere Richtung Iltios. Also weiter. Ich bin auf dem korrekten Weg.

Nach ca. 1 Stunde hochlaufen war es dann schon ein wenig gspässig. Ich entfernte mich immer mehr vom Ziel Iltios und näherte mich dafür immer mehr am Chäserrugg.

Irgendwann erreichte ich dann einen neuen Wegweiser. Der Wegpunkt heisst „Sattel“ auf 1’944 m.ü.M.  Da war dann wieder einmal die Zeit angegeben. Chäserrugg 45 Minuten, Iltios 1 1/2 Stunden. Oops, da hab ich wohl eine Abzweigung verpasst. Aber auf den Chäserrugg wollte ich nicht. Erstens hats da ne Seilbahn. Und ich liebe nicht unbedingt mit einer Seilbahn zu fahren. Und in meinen harten Zürigrind war ja das Ziel Iltios programmiert. Also bleiben wir dabei

Vom Sattel zum Iltios

Das war, so glaub ich, eine der interessantesten Wanderungen, die ich gemacht habe. Es ging über Stock und Stein, Eis und Schnee. Die Steine waren wunderschön anzusehen, teilweise ausgewaschen, abgebrochen, runtergefallen. Harmonische Figuren, sehr schön geschliffene Steine, vermutlich vom vielen Schnee und Wasser. Zeitweise ging ich ziemlich nahe an den Felswänden lang. Auf der anderen Seite ging es ziemlich runter.

Irgendwann dachte ich, das ich da nie mehr ankomme. Das Ziel noch in weiter Ferne. Und dann ein Wegweiser! Ein Weg geht in Richtung Gamsalp (da wäre ich runtergekommen, wenn ….), der andere Richtung Iltios: noch 50 Minuten. Also ein Katzensprung. Gleich danach kam eine Alp in Sicht. Eine Bergalp, idyllisch gelegen. Natürlich unbewohnt. Vermutlich auch nicht mehr genutzt. Ausser von Kühen, in deren Alpenpizzas ich häufig gestanden bin. Da diese noch ziemlich frisch waren, nahm ich an, dass irgendwo in der Nähe das Braunvieh steht.

Die Kühe

… der Gedanke war noch nicht richtig zu Ende gedacht, steht schon die erste Kuh auf meinem Weg. Was sagt man zu einer Kuh? „Hoi Chue“? „Hau ab, das isch min Wäg“? Da war guter Rat teuer. Aber die Kuh konnte Gedanken lesen. Ich weiss nicht, wer von uns beiden mehr Schiss gehabt hat, aber ich habe gesiegt. Mehrmals. Denn es waren einige Kuh-Hürden zu umschiffen. Still alive!

Kurz nach dieser Episode habe ich dann endlich mein Ziel gesehen – der Iltios. Mann war ich froh. Irgendwie geht es schon in die Knochen. Lose Steine, Kuhscheisse, Wasser auf dem Weg. So richtig Natur pur. Kurz vor dem Ziel habe ich mir noch eine Banane gegönnt. Das hat gut getan.

Am Iltios habe ich mir dann erlaubt, mich mit der Bahn ins Tal fahren zu lassen – da wartete dann mein Mann um mich nach Hause zu fahren. Ich war müde, glücklich und zufrieden.

Gesamtzeit: 3:20h, ab unserem Haus, inkl. Seilbahn zur Gamsalp. Strecke 11,68 km laufen, Höhenmeter 1’002. Hat Spass gemacht!

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